Zwei Investoren besprechen aktuelle Investitionen
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Fondsanbieter kauft in Norwegen 45 Wasserkraftwerke

| Presseveröffentlichung

 

Wasserkraftwerke werden neben Sonnen- und Windparks immer mehr zum Anlageobjekt.

 

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Die „alternative“ Energieform Wasserkraft ist schon lange erprobt, ständig verfügbar und hat einen hohen Wirkungsgrad. Lange standen aber geeignete Wasserkraftwerke als Investitionsobjekte gerade auf dem wichtigsten Markt Norwegen nicht zum Verkauf. Doch auch in Norwegen sind die großen Energieversorger in Bewegung und trennen sich von ihren Beteiligungen. Dies nutzt jetzt die Investmentgesellschaft Aquila, die sich seit 2006 auf Sachwerte spezialisiert und im ersten Halbjahr 2015 den ersten Fonds für institutionelle Anleger aufgelegt hat, der ausschließlich in Wasserkraftwerke investiert.

Dieser Fonds Aquila European Hydropower hat jetzt in einem Bieterverfahren den Zuschlag für Småkraft bekommen, den größten Betreiber und Entwickler kleiner Laufwasserkraftwerke in Norwegen. Wie Aquila mitteilt, kauft der Fonds Småkrafts Portfolio aus 45 Bestandskraftwerken mit einer jährlichen Kapazität von 500 Gigawattstunden. Darüber hinaus erhalte der Fonds eine „signifikante Pipeline weiterer Zielinvestments“. Vor einem halben Jahr hatte Oldrik Verloop, der bei Aquila Capital die Anlageklasse Wasserkraft leitet, dieser Zeitung über preistreibende Bieterwettbewerbe um Windkraftanlagen berichtet. Aus diesen wolle sich Aquila aber fernhalten, indem man schon mit den Entwicklern Rahmenverträge für den Kauf schließe. Gleichzeitig aber hat die Investmentgesellschaft auch Anlagedruck. Die große holländische Beamtenpensionskasse APG hat Aquila 250 Millionen Euro überlassen, um sie in Wasserkraftanlagen zu investieren.

Wie Verloop jetzt sagte, ist der jüngste Kauf in Norwegen für Aquila schon „die dritte signifikante Wasserkraft-Transaktion innerhalb von 18 Monaten“. Durch den Erwerb von Småkraft werde die Investmentgesellschaft größter Betreiber kleiner Laufwasserkraftwerke in Europa. Verkäufer von Småkraft ist der norwegische Stromversorger Statkraft, dem 40 Prozent gehörten, sowie Agder, BKK und Skagerak, die jeweils 20 Prozent besaßen. Aquilas Wasserkraftfonds wendet sich ausschließlich an institutionelle Investoren wie Versicherer und Pensionskassen, die zwanzig Jahre lang 10 bis 200 Millionen Euro investieren. Der Fonds plant mit einer Jahresrendite von 7 bis 9 Prozent.