Eine Gruppe Kinder bei einem Lauf durch einen Windpark in Norwegen

Einbindung von Gemeinden vor Ort

Ein maßgeschneiderter Ansatz für lokale Bedürfnisse​

Wir möchten bis zum Jahr 2030 als Marktteilnehmer wahrgenommen werden, der sich für die Unterstützung von Gemeinden vor Ort einsetzt. Daher wollen wir lokale Gemeinschaften überall dort, im zulässigen Rahmen fördern, wo wir essenzielle Sachwertanlagen entwickeln, bauen und betreiben. Darüber hinaus setzen wir uns auch an den Standorten unserer Büros sowie jenseits unserer lokalen Präsenz für bedürftige Menschen ein.

Einbindung von Stakeholdern

Unsere regionalen und lokalen Teams, die über Fachwissen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance (ESG) sowie über juristisches und steuerliches Know-how verfügen, bewerten die potenziellen Auswirkungen unserer Projekte auf die Gemeinden. Durch die frühzeitige Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinden gewinnen wir Einblicke, die uns helfen, Projekte zu entwickeln, die einen sozialen Nutzen und einen lokalen Mehrwert schaffen, einschließlich der Bereitstellung von Finanzmitteln, Fachwissen und Personalressourcen, und die mit unser Geschäftsstrategie übereinstimmen. Durch einen kontinuierlichen Dialog und den Aufbau von Beziehungen streben wir nach Lösungen, die alle Beteiligten zufrieden stellen.

Untenstehend sind einige Beispiele für unsere Aktivitäten zur Einbindung von Stakeholdern. Weitere Informationen zu unserem Ansatz finden Sie in unserem Nachhaltigkeitsbericht 2023.

The Rock - Øyfjellet Wind Park

Windkraftanlage im Winter

Der Bau des Windparks Øyfjellet (auch als „the Rock“ bezeichnet) in Norwegen begann 2011 als ein Projekt, das fest in der lokalen Gemeinschaft verwurzelt war. Für uns war von Anfang an klar, dass es wichtig sein würde, die Tradition der örtlichen Sami und die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung der Rentierhaltung für das Sami-Gebiet zu berücksichtigen und zu wertschätzen. Wir sind uns der möglichen Auswirkungen von Infrastrukturprojekten bewusst und haben deshalb die betroffenen Stakeholder im Rahmen des Genehmigungsverfahrens umfassend einbezogen. Dabei konnten sowohl Einzelpersonen als auch Organisationen ihre Anliegen einbringen. Aufgrund der Beratungen mit der lokalen Gemeinschaft und den Rentierhaltern wurden einige Anpassungen vorgenommen.​

Die norwegischen Behörden erteilten die Lizenz für den Bau und den Betrieb von the Rock und genehmigten die für die Realisierung des Projekts notwendigen Eigentumsübertragungen. Im Mai 2023 soll ein Gerichtsverfahren beginnen, in dem über die Entschädigung von Landbesitzern und Inhabern von Dienstbarkeiten, die von den Eigentumsübertragungen betroffen sind, entschieden werden soll. Die samischen Rentierhalter in dem Bezirk haben die Gültigkeit der Lizenzen für The Rock angefochten.​

Die Rentierhalter argumentieren unter anderem, dass der Windpark eine Wanderroute der Rentierherden zu einem von mehreren Winterweidegebieten blockiere und die Lizenzen daher ungültig seien. Das Hauptargument betrifft die mutmaßliche Verletzung der Rechte von Minderheiten auf Ausübung ihrer eigenen Kultur gemäß Artikel 27 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte, der in norwegisches Recht umgesetzt ist. Zudem hat der Rentierzuchtverband noch weitere Argumente geäußert. Die Argumente bezüglich der Gültigkeit der Lizenzen für The Rock werden vom Lizenznehmer, Øyfjellet Wind AS, bestritten. Eine frühere, auf ähnliche Argumente gestützte einstweilige Verfügung des Bezirks gegen das Bauvorhaben wurde von den zuständigen Gerichten 2020 und 2021 abgewiesen. Das norwegische Ministerium für Erdöl und Energie hat den Lizenzierungsprozess im Jahr 2021 geprüft und nichts festgestellt, was zur Ungültigkeit der Genehmigung führen könnte.​

Ungeachtet der Auseinandersetzung mit den Rentierhaltern ist die Wertschöpfung für die örtliche Gemeinde ein wichtiger sozialer Aspekt. Das Projekt wird voraussichtlich Einnahmen von jährlich mehr als 3 Mio. Euro in Form von Grund- und Einkommenssteuer, Pacht, lokalen Verträgen usw. einbringen. Darüber hinaus haben wir uns zur Durchführung von Maßnahmen verpflichtet, von der die örtliche Gemeinschaft profitieren wird. Mit Fertigstellung der Helgeland-Treppen und der Eröffnung eines neuen, 72 km langen Wander- und Radweges (mit öffentlichen Park- und Rastplätzen, die derzeit gebaut werden) ermöglichen wir öffentlichen Zugang zum Øyfjellet, dem Berg, nach dem das Projekt benannt ist. Obwohl sich das Projekt noch in der Planungsphase befindet, wird der Gemeinde die Nutzung sämtlicher für den Bau einer Seilbahn geschaffenen Infrastruktur zur Beförderung von Einheimischen und Touristen auf den Berg gewährt. Außerdem wird für Gemeinschaftsaktivitäten vor Ort ein jährliches Budget von über 20.000 Euro bereitgestellt, wobei die Gemeinde selbst über Einzelheiten entscheiden kann. ​

Neben dem unmittelbaren Nutzen für die lokale Gemeinschaft gibt es indirekte Vorteile, die sich aus unserer Beziehung zum Aluminiumhersteller Alcoa ergeben. Für den von der Aluminiumhütte in Mosjøen, die einen wichtigen Beitrag zum Wachstum in der Region leistet, genutzten Strom wurde für 15 Jahre ein Festpreis vereinbart. Der wettbewerbsfähige Preis ist deshalb von entscheidender Bedeutung, weil Alcoa die Produktion (an den Standorten Lista in Norwegen und Talum in Slowenien) aufgrund der hohen Energiepreise drosseln bzw. Schmelzanlagen (an zwei Standorten in Spanien) vorübergehend schließen musste. Das Hüttenwerk in Mosjøen beschäftigt 550 Menschen und besitzt eine Jahreskapazität von 200.000 Tonnen Aluminium. Der durch das Projekt bereitgestellte grüne Strom deckt mehr als ein Drittel des Jahresverbrauchs der Aluminiumhütte. Die lokale Gemeinschaft profitiert von den zugehörigen Arbeitsplätzen und dem wirtschaftlichen Wachstum sowie einer besseren CO2-Bilanz.​

EcoSolar 

Contract signing in Lisbon

2022 präsentierten wir EcoSolar, unser Konzept für nachhaltige Entwicklung. EcoSolar ist ein robustes Maßnahmenpaket für den Umgang mit den direkten Auswirkungen unserer Pholtovoltaik-Anlagen. Mit dem Konzept soll das gesamte Spektrum der für die lokale Gemeinschaft relevanten Themen abgedeckt werden: die Erneuerbare Energie selbst sowie die Einbeziehung von Stakeholdern, Artenvielfalt, landwirtschaftliche Praktiken, Gerätemanagement und Anlagenstilllegung.​

Zu EcoSolar gehört zudem ein Programm für die Einbeziehung von lokalen Stakeholdern. Dabei liegt der Schwerpunkt auf einer Strategie zur Erzielung gemeinsamer Werte. Gleichzeitig bringt unser Konzept für Erneuerbare Energien der Gemeinschaft Vorteile durch niedrigere Stromrechnungen und eröffnet die Chance, einen Beitrag zur Dekarbonisierung zu leisten und den Kampf gegen die Energiearmut zu unterstützen.​

Zum Erhalt der Artenvielfalt sind wir eine Partnerschaft mit der Fakultät für Naturwissenschaften der Universität Lissabon eingegangen, um eine Studie über die Auswirkungen unseres Photovoltaik-Parks in Cercal durchzuführen. Die Studie soll uns Aufschluss über die konkreten Auswirkungen einer industriellen Photovoltaik-Anlage auf die örtliche Biodiversität geben. Zudem soll sie dabei helfen, passende Maßnahmen zu entwickeln und anschließend zu entscheiden, welche lokalen Initiativen für den Erhalt der örtlichen Biodiversität und Bodenqualität erforderlich sein könnten.​

Diese Arbeit bildet auch den Ausgangspunkt für unsere Entwicklung einer Agrivoltaikstrategie, bei der die Flächennutzung für landwirtschaftliche Tätigkeiten mit der Stromerzeugung durch Photovoltaik kombiniert wird. Dieses Vorhaben werden wir durch eine Forschungs- und Entwicklungsvereinbarung mit der Universität Évora vorantreiben, um diejenigen Anbaumethoden und Pflanzenarten zu ermitteln, die sich am besten für den Anbau zwischen den PV-Paneelen und auf den umliegenden ungenutzten Flächen eignen. Die Pilotstudie umfasst auch die Überwachung der Bodeneigenschaften und der Bodendegradation sowie agrivoltaische Maßnahmen zur Erosionsminderung. ​

EcoSolar wird außerdem einen detaillierten Plan für die Außerbetriebnahme von Solaranlagen enthalten. Dazu gehört eine Studie zum Lebenszyklusmanagement des Materials und eine kreislaufwirtschaftliche Bewertung.​

Unser EcoSolar-Konzept befindet sich bereits kurz vor der Fertigstellung. Eine erste Studie zum Recycling von PV-Paneelen ist abgeschlossen, und mit der Arbeit an mehreren anderen Studien wurden begonnen. Außerdem haben wir einen Plan zur Außerbetriebnahme für einen Photovoltaik-Park erarbeitet, der auch auf ein von uns in Portugal entwickeltes Projekt anwendbar ist.​

EcoSolar reflektiert branchenspezifische Best Practices, die schon in naher Zukunft Standard für industrielle Solaranlagen in ganz Europa und anderen Teilen der Welt sein werden.​

Unser Engagement
Nachhaltige Wertschöpfung durch Investitionen in essenzielle Sachwerte
Mehr lesen
Unsere Offenlegungen
Transparenz als wichtiger Bestandteil unserer Strategie
Mehr lesen
Unsere Erfolgsbilanz
Mehr als 15 Jahre Erfahrung mit Fokus auf den Klimawandel
Mehr lesen
Unser CO2-Fußabdruck
Mangement unseres CO2-Fußabdrucks seit 2006
Mehr lesen