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Case Study Ammerland, PV-Modulwechsel

| Case Study

Der der 20 MWp Photovoltaikpark Ammerland liegt in Norddeutschland ca. 50km nordwestlich von Bremen. Aufrund eines technischen Fehlers der PV-Module, der sich bereits im Jahr der Inbetriebnahme 2012 abzeichnete, war es zur Rettung des Projektes notwendig, diese komplett auszutauschen. Der Modultausch begann nach schwierigen Verhandlungen mit verschiedenen Stakeholdern am Jahresende 2016.

Starke Degradation und schwierige Verhandlungen

Im Laufe des Betriebs zeigte sich eine auffällig starke und stetig zunehmende Degradation der Module. Besonders schwierig wurde die Situation dadurch, dass der PV-Modulhersteller bereits Mitte 2012 insolvent ging. Erste Verhandlungen mit dem Insolvenzverwalter führten nicht zum gewünschten Ergebnis. 2014 kam dann eine technische Analyse der Module zu dem Schluss, dass ein irreversibler Konstruktionsfehler für die starke Degradation verantwortlich sei. Somit wurde ein kompletter Tausch der Module notwendig.

Die nachfolgenden Verhandlungen stellten enorme Herausforderung dar, da eine Vielzahl von Stakeholdern beteiligt waren.

  • Die Banken wurden mehr involviert, da ein kompletter Wechsel nur durch eine Refinanzierung über Fremdkapital erreicht werden sollte.
  • Es mussten Verhandlungen mit dem Netzbetreiber geführt werden, denn eine Sicherung des alten Einspeisetarifs war zunächst nur möglich, falls die Fehlerhaftigkeit aller auszutauschenden Module nachgewiesen werden konnte.  
  • Auch mit der BaFin wurden intensive Verhandlungen geführt, da sie den PV-Park aufgrund des Modulwechsels als "neuen" AIFM mit aufwendigeren Berichtspflichten klassifizieren wollte.
  • Zudem kam es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit dem Insolvenzverwalter des Modulherstellers.

Erfolgreicher Austausch der PV-Module

Letztendlich konnten alle Punkte erfolgreich geklärt werden und somit 2016/2017 der Modulwechsel durchgeführt werden, ohne dass sich dies wesentlich auf die Profitabilität auswirken wird.

  • Die Banken stellten das Kapital bereit.
  • Der alte Einspeisetarif konnte beibehalten werden.
  • Der Fonds musste nicht neu klassifiziert werden.
  • Des Gericht entschied zu Gunsten von Aquila Capital.

Visualisierung des Modultausches

Auf dem Foto ist der PV-Park während des Tausches der Module zu Beginn 2017 zu sehen. Bei den hellen Modulen links (Polykristallin) handelt es sich um die neuen Module, die dunkelblauen Module auf der rechten Seite (Dünnschicht; Armorphes Silizium) sind die defekten Module, die ausgetauscht werden.

Amorphes Silizium (Dünnschicht-Solarzellen): Eine Kristallstruktur ist hier nicht zu erkennen. Bei der Herstellung wird eine dünne Siliziumschicht auf ein Trägermaterial (Glas, Kunststoff) aufgedampft. Wirkungsgrad: Labor 11,5 %; Produktion 5 - 8 % 

Polykristalline Solarzellen: Polykristalline Silizium-Solarzellen besitzen eine unregelmäßige Oberfläche, auf der deutlich die Kristalle mit einem Durchmesser von einigen Millimetern bis Zentimetern zu erkennen sind. Sie sind normalerweise heller als monokristalline Zellen. Sie bestehen aus Silizium, das erhitzt und in Form gegossen wurde. Wirkungsgrad: Labor 17,8 %; Produktion 12 - 14 %

Monokristallin: Monokristalline Silizium-Solarzellen erkennt man an ihrer gleichmäßigen, glatten Oberfläche, gebrochenen Ecken und der dunkelblauen bis schwarzen Oberfläche. Sie bestehen aus gezüchteten Siliziumkristallen. Wirkungsgrad: Labor 23,3 %; Produktion 15 - 17,5 %

 

 

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Christian Ahrens
Team Head Asset Management Solar energy

Telefon: +49 40 87 5050-100

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